Formerei und Negativform

Diese Phase wird gänzlich von den Handwerkern durchgeführt. Auf das Originalmodell wird eine Gummischicht aufgetragen, die nach dem Katalysieren (Trocknen) mit einer Schale aus bewehrtem Gips verstärkt wird: Diese Hülle aus Gips und Gummi wird „Form“ genannt. Der Gummi ist das Negativ des Werks.
Die Herstellung der Form dauert umso länger, je komplexer das Kunstwerk ist. Denn nur selten besteht die Form aus einem einzigen Stück, daher muss festgelegt werden, in wie viele und welche Teile sie aufgeteilt werden soll. Die Schwierigkeit dieser Aufgabe hängt auch davon ab, ob das Modell auseinandergenommen werden kann oder nicht. Die Zerlegung des Modell erfolgt nur dann, wenn sie unbedingt notwendig ist und das vollständige Zusammensetzen zum Schluss nicht verhindert.
Ein Kunstwerk wie die „Medusa“ von Alessandro Romano kann nicht in Bronze reproduziert werden, wenn das Modell nicht zerteilt werden kann. In der Tat wurde die Form in mehr als hundert Teilen realisiert.
Die Form für den „Greif“ wurde gefertigt, ohne dass die Möglichkeit bestand, das Originalmodell auseinanderzunehmen. Ähnlich wurde bei dem Hundepaar der Gipsgruppe „Diana und Aktaion“ von Libero Andreotti vorgegangen. Im letztgenannten Fall (in dem nicht einmal der Schwanz abtrennbar war) wurde ein besonderes Ad-hoc-Formsystem geschaffen.